Manche Menschen haben einen sehr durchgängigen Lebenslauf, sie stammen
aus einer "normalen" Familie, wo die Eltern bis ins hohe Alter
tatsächlich zusammen bleiben. Sie genießen deshalb eine Art Nestwärme,
haben ein soziales Vorbild, die auf ihren beruflichen Werdegang und
auch auf ihre eigene Beziehung später ausstrahlt.
So war es bei Karin nicht.
Heute ist Karin 20 Jahre alt, sitzt auf einem kleinen Balkon, wartet auf
ihre beiden besten Freunde welche mal eben im Einrichtungsmarkt zum
Einkaufen waren, sieht über die vielen Nachbargrundstücke in der
bürgerlichen Siedlung und lässt ihr kurzes Leben durch die Gedanken
ziehen. Eigentlich hat sie jetzt schon so viel Erlebt wie andere
"normale" Menschen bis zur Rente nicht erleben werden. Im Moment machte
sie noch eine Ausbildung, schon bald nach Abschluss ihrer
kaufmännischen Lehre würde sie Studieren. Aber ihr Leben war sehr
aufgewühlt, es fehlte ihr die sogenannte Nestwärme.
An ihren Vater dachte sie noch oft, kann von ihm aber kaum erzählen,
schlicht weil er so gut wie nie Zuhause war. Auslandseinsatz. Viel
beschreiben könnte sie von ihrer Mutter, aber keine guten Dinge. Karins
Mutter ist Böse, Egoistisch, betrog den Vater ständig, Karin musste
dafür (oder besser durfte) dann Abends oder an Wochenenden immer zu
"normalen" Familien, sei es Verwandschaft oder Freunde zum Aufpassen,
wo sie auch mal liebevolle Atmosphäre schnupperte.
Ehemalige Hauptstadt Lagos nicht mehr gut genug, bildete sich dort im
Land seine eigene pompöse Hauptstadt ein, mit einem Kreuzchen im
Zentrum des Landes mitten auf der Landkarte, mitten in der Pampas:
Abuja. Nigeria ist außerordentlich Reich an Bodenschätzen und so gab es
über Jahre für viele Baufirmen immense Verdienstmöglichkeiten.
Für Karin stellte sich die Frage ob sie noch länger mit ihrer Mutter
leben wollte oder konnte, deshalb war sie mehrmals in den Ferien dort
in Nigeria zu Besuch. Eigentlich ist Nigeria ein schönes Land. Zwar
Heiß und staubig, aber auch die Landschaft atemberaubend schön und die
Menschen Herzlich und Freundlich. Karins Vater fand in Nigeria eine
sehr Junge und ausgesprochen hübsche Partnerin, ihr Name ist Heshima.
Das war abzusehen, denn er ist ein sehr umgänglicher, freundlicher
Mensch und als Bauleiter einer internationalen Firma vor allem für die
dortige Bevölkerung unvorstellbar Reich.
Dann ließ sich Karin vom Vater überreden, es dort einfach mal für eine
Zeit zu Versuchen, sie zog zu Ihm nach Nigeria in die
Containersiedlung, bekam einfach einen eigenen Luxuscontainer an die 3
seinigen angedockt, zwei davon waren seine "Zimmer", einer das Bad. Die
Installationen sind für Europa ungewöhnlich. Ein dicker Wasserschlauch,
ein fettes Stromkabel, fertig. Die Abwässer versickern einfach in einer
kleinen Grube hinter dem Gebäude, ist diese Grube mit "Feststoffen"
gefüllt kommt ein Minibagger, hebt daneben eine neue Grube aus, der
Aushub bedeckt die alten Hinterlassenschaften, der Abwasserschlauch
wird um einem Meter verlegt.
Dementsprechend einfach war der Erweiterungsbau nach Karins Ankunft: Ein
kurzer Anruf vom Vater ins Magazin, Lastwagen kommt, Kran des Lastwagen
hebt Container runter auf zwei Bohlen im Sand, 4 fette Klammern halten
die Container zusammen. Haus erweitert in 20 Minuten, so einfach kann
es sein. Stecker rein für Aircondition und Licht, das Bad nutzte Karin
von ihrem Vater mit. Diese Container sind durchaus angenehm.
Ansprechend möbliert, gut gegen die Hitze Isoliert und Stabil bei
heftigsten Unwettern, sogar mit einer schönen strukturierten Tapete und
weichem Teppich innen.
Diese Zeit war dann wirklich sehr Witzig für Karin, denn Heshima ist nur
unwesentlich Älter wie Karin, sie mochten sich sehr, das erste Mal
bekam Karin das Gefühl wie es mit einer großen Schwester und
gleichzeitig einer fürsorglichen Mutter sein könnte. Sie gingen sogar
zusammen auf die gleiche internationale Privatschule im Camp, die
Freundin des Vaters nur drei Klassen höher wie Karin. Dort war Heshima
mitten in Afrika zwischen all den hellhäutigen Europäischen und
Australischen Schülern der Baufirmen eine Exotin.
Heshima ist etwas das Gegenteil zu Karin. Sehr hoch gewachsen, fast so
groß wie Karins Vater. Sehr schlank, richtiggehend grazil. Sie wirkte
etwas reifer als ihrem tatsächlichen Alter gemäß. Aufregend und
auffallend Schön, sie wirkt. Aufrechter und stolzer Gang. Meist (oder
gerade zum Trotz?) trug sie die typischen afrikanischen Kleider, eine
Tracht welche zeigte zu welchem Stamm sie gehört. Es steht ihr gut.
Über mangelnde Aufmerksamkeit gleichaltriger Jungen konnte sie sich
nicht beschweren, für Karin schien es jedoch Heshima blieb ihrem Vater
absolut treu.
Tagsüber waren beide einfach nur Schüler- und Freundinnen, alberten und
schakerten mit den Jungs herum, Abends war die junge Afrikanerin Karins
"Stiefmutter", bekochte sie und führte ihrem Vater den Haushalt, wie
eine Ehefrau. Nachts war sie dessen hingabevolle Liebhaberin, durch die
stählernen Containerwände unschwer zu Überhören.
Lautes ekstatisches Stöhnen, kaum gedämpft durch die Blechwände, von
Beiden. Deutlich am Klang der Stimmen zu Unterscheiden kamen wohl Beide
ausreichend auf ihre Kosten. Wildes Rumpeln des Bettes an der Wand,
heftiges quietschen der gefederten Matratzen, knarrende Geräusche wenn
das hölzerne Bettgestell das Hämmern eines wohl schwer schuftenden
Körpers aufnehmen musste.
Karin wunderte sich manchmal wie dieser grazile Körperbau von Heshima
eine hörbar solch heftige "Bearbeitung" aushalten konnte, wunderte sich
über das ungestüme Temperament ihres in Karins Augen nicht mehr ganz so
jungen Vaters, mit 15 oder 16 scheint alles über 40 unendlich Alt.
Danach zogen sich beide Kichernd immer zum Duschen in den
Sanitärcontainer zurück.
Erst dann konnte Karin einschlafen. Und das war ziemlich oft so.
Einerseits irgendwie Aufregend das zu Hören, andererseits konnte Karin
sich mangels eigener Erfahrung (außer vielleicht ersten zarten
Versuchen von Masturbation) noch nicht so wirklich vorstellen, was da
nebenan körperlich im Detail tatsächlich ablief. Zumindest klang es
schön. Irgendwie. Und beide wirkten am nächsten Morgen immer auffallend
fröhlich.
Karin war Überzeugt, die Beiden liebten sich ganz offensichtlich. Ihre
"Stiefmutter" hätte nicht mit so viel ehrlicher deutlich hörbarer
Leidenschaft Liebe machen können und gleichzeitig im Haushalt so viel
Einsatz gezeigt, wenn sie das nicht gerne gemacht hätte, es selbst als
ihr Zuhause angesehen hätte. Nichtmal eine Hochzeit hätte Karin unter
diesen Umständen verwundert. Für Karin erstmals im Leben ein Hauch von
familienähnlichem Zusammenhalt und irgendwie geordneten Verhältnissen,
wenn auch durch die alltäglichen Umstände sehr weit von "Normal"
entfernt.
Die hellhäutige und etwas mollige Karin (in Afrika ist Mollig ein
Zeichen von Wohlstand) wurde auch von den einheimischen Männern
wirklich Angehimmelt, soweit diese überhaupt Kontakt zu den
Campbewohnern haben durften, Karin persönlich kam aber mit deren aus
ihrer Sicht etwas zu lässigen Lebenseinstellung nicht klar und auch die
soziale Komponente war nicht unerheblich. Bekam Karin doch monatlich
mehr Taschengeld als ein afrikanischer Arbeiter auf den Baustellen
verdiente, so er denn überhaupt Arbeit hatte.
Sonst blieb der Alltag eher ein beklemmendes Gefühl: Einerseits Karins
Leben im totalen Luxus in einem abgetrennten Camp, in
vollklimatisierten Bungalow ähnlichen Luxus-Containersiedlungen,
Schwimmbad mit Wellenanlage, Kino, Disco, kleiner künstlicher See mit
einem Lift zum "Wasserskifahren", großen Geländewagen, Beautysalons,
kleinem Streichelzoo, opulent ausgestatteten Supermärkten,
Privatschulen, Kindergärten und devote Bedienstete zu jeder
Gelegenheit. Außen herum ein unglaublich stabiler hoher Metallzaun mit
schwer bewaffneten Wachen.
Außerhalb des Zaunes bittere Armut. Machte die kleine ungewöhnliche
"Familie" einen Ausflug, dann immer im fetten Geländewagen des Vaters,
je nach Zielgebiet begleitet von der bewaffneten Security in einem
weiteren Wagen. Die Einheimischen laufen zu Fuß, fahren klapprige
Fahrräder, werden wie Vieh in hoffnungslos überfüllte Wracks von Bussen
oder Lastwagen gepfercht. Schrecklich.
Eines Tages versuchten eine größere Gruppe von farbigen Menschen das
Camp aus purer Not und Hunger zu Stürmen, die Wächter nahmen ihre
Aufgabe sehr ernst und es gab zu Karins Entsetzen viele Tote. Danach
konnte sie das Eingesperrt sein im goldenen Käfig und den sozialen
Unterschied auf Dauer nicht mehr ertragen. Für ihren Vater schien es
normal zu Sein mit einer Pistole in der Beintasche seiner Arbeitshose
den Dienst zu Verrichten und seine Freizeit zu Erleben. So kam Karin
wieder nach Deutschland zurück. Ziemlich Unfreiwillig, vom Regen in die
Traufe. Zurück erst mal zur Mutter, wohin denn sonst.
Dort lebten sie wieder in der alten kleinen 3 Zimmer-Wohnung, mit dünnen
Wänden, ohne viel Privatsphäre. Dadurch war Karin auch mit Mutters
häufig, oft wöchentlich wechselnden Bekanntschaften konfrontiert, es
gab immer Ärger, immer Streit - mit den Männern und zwischen Mutter und
Tochter. Nachts hörte Karin durch die dünnen Wände unfreiwillig das
heftige, manchmal leidenschaftliche Versöhnungsbumsen, auch ziemlich
Deutlich. So konnte Karin rein akustisch recht Früh schon die sexuellen
Vorlieben der Mutter erahnen. Es klang aber nicht so schön wie bei
Heshima und ihrem Vater, die Gesichter beim Frühstück am nächsten
Morgen waren selten Glücklich.
Manche der Männer waren eigentlich sympathisch, manche ziemlich
Ekelhaft. Die Netten gingen zu Karins Bedauern immer ganz schnell von
alleine wieder, nur die Ekeligen oder die Deppen blieben bis sie die
Mutter rauswarf.
Eines Tages traf Karin so auf Armin, es war der älteste der Männer von
Karins Mutter bisher und auch der netteste, er blieb am längsten und
bemühte sich auffallend um einen freundlichen Kontakt zu der Tochter,
sogar die Mutter wurde deshalb einen Hauch Erträglicher, aber bei
weitem nicht Genug.
Weil es auf Dauer trotz Armin aber so nicht weiter gehen konnte bat
Karin abermals den Vater um Hilfe. Er zeigte ihr zwei Lösungen auf: Da
er auf absehbare Zeit in Deutschland keinen gleichwertigen Job (und
sicher auch keine so hübsche Freundin mehr) finden könnte müsste sie
entweder wieder zu ihm Ziehen, was auch ihre "Stiefmutter" Heshima toll
finden würde oder sie sucht sich selbst ein gutes Internat und er
bezahlt es für Karin.